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16.07.2010 | 18:14 | Sommer 2010 

Hitze, Sturm und Regenfälle - Wetterkapriolen ohne Ende

Berlin - Erst wird es heiß, dann kracht es wieder - die Wetterumschwünge sind für viele Bundesbürger eine Strapaze.

Hitze, Sturm und Regenfälle

In Deutschland freut sich die Miniermotte über die Hitze während die bayerischen Lehrer über ein «ICE-Feeling» in den Klassenzimmern klagen. Doch im Vergleich zu anderen Regionen der Erde ist die Wetterlage in Deutschland vergleichsweise harmlos.


AUF DEN PHILIPPINEN

hat Taifun «Corson» mindestens 38 Menschen getötet. Weitere 47 Menschen galten als vermisst, wie die Zivilschutzbehörden in Manila am Freitag mitteilten. Der Taifun hatte die Insel Luzon schwer getroffen und dabei fast 19.000 Häuser beschädigt. Rettungstrupps waren weiterhin bemüht, in entlegene Teile der Insel vorzudringen.


IN JAPAN

haben schwere Regenfälle am Freitag mindestens sieben Menschen das Leben gekostet. Weitere sechs galten als vermisst. Tagelange Regenfälle sorgten vor allem im Westen Japans für großflächige Überschwemmungen, die Behörden bereiteten bereits Pläne vor, um mehrere hunderttausend Menschen in Sicherheit zu bringen. Die Meteorologen warnten vor weiteren Überschwemmungen und Erdrutschen.


IN DEN USA

hat eine Serie von Sommergewittern Teile der US-Autostadt Detroit im Bundesstaat Michigan am Donnerstagabend ins Dunkel gestürzt. Blitzeinschläge, Sturmböen und starker Regen sorgten innerhalb kürzester Zeit dafür, dass in fast 100.000 Haushalten der Strom ausfiel, wie die «Detroit News» auf ihrer Website berichtete. Reparaturtrupps der Elektrizitätswerke und Feuerwehren waren in der Nacht pausenlos unterwegs, um die Schäden zu beheben.


IN ÖSTERREICH

haben schwere Gewitter nach großer Hitze in der Nacht zum Freitag große Schäden angerichtet. Vor allem in Kärnten, Niederösterreich und der Steiermark hatten die Einsatzkräfte viel zu tun. Sturmböen mit Hagel und Starkregen fegten auch über das Kärntner Lavanttal hinweg, die Polizei musste mehrere Menschen in Sicherheit bringen. In Niederösterreich blockierten umgestürzte Bäume Bahngleise. Im Steinernen Meer im Pinzgau im Salzburger Land verliefen sich zwei deutsche Touristen und mussten per Hubschrauber gerettet werden.


DIE MINIERMOTTE

findet nach strengem Winter und trockener Sommerhitze beste Lebensbedingungen. Sie setzt den weißblühenden Kastanien in diesem Sommer in Deutschland rund vier Wochen früher zu als in den Vorjahren. «Wir werden schon Ende Juli entlaubte Bäume haben», sagte Barbara Jäckel vom Berliner Pflanzenschutzamt der Nachrichtenagentur dpa. Damit werde sogar das bisher auffälligste Minimiermotten-Jahr 2003 übertroffen. Grund seien die äußerst günstigen Witterungsbedingungen für die Schädlinge. Nur Feuchtigkeit kann der Brut etwas anhaben, der kühle und nasse Mai habe aber nicht gereicht.


BEI HITZE FRÜHER FEIERABEND

gilt für ein Berliner Finanzamt. Das hat seinen Mitarbeitern freigestellt, bei den tropischen Temperaturen nach Hause zu gehen - bevor es zum Kreislaufkollaps kommt. «Es gibt aber kein Hitzefrei für Berliner Finanzbeamte», sagte der Sprecher der Senatsverwaltung für Finanzen, Daniel Abbou, am Freitag. Der Chef des Finanzamtes für Fahndung und Strafsachen hatte seinen Mitarbeitern geschrieben, sie sollten selbst entscheiden, wie lange sie sich noch dienstfähig fühlten. Diese Behörde habe keine Klimaanlage, sagte Abbou. «Wir behandeln unsere Bediensteten besser als die Bahn einen Teil ihrer Fahrgäste.»


EIN «ICE-FEELING»

beklagt der Bayerische Philologenverband (bpv) während der heißen Sommertage in vielen Klassenzimmern. Gründe: zu wenig Lüftungs- und Klimaanlagen sowie bauliche Defizite, erklärte der bpv-Vorsitzende Max Schmidt am Freitag in München. Schmidt beklagte aber auch, dass die einst weit verbreiteten «Hitzefrei»-Regelungen überall in Deutschland auf dem Rückzug seien. In viel zu vielen Klassenzimmern werde selbst bei tropischen Temperaturen geschwitzt und gelernt. «In Köpfe, die vor Hitze qualmen, geht nicht mehr viel hinein», warnte Schmidt. Dabei dürften die Schulleiter den Unterricht ausfallen lassen, wenn Bedingungen herrschten, die die Bildungsarbeit in der Schule nachhaltig infrage stellten.


EIN SAUERSTOFFGERÄT FÜR FISCHE

gibt es in den Sommermonaten in Berlin - angeliefert vom senatseigenen Belüftungsschiff «Rudolf Kloos». Seit 15 Jahren ist es auf den Kanälen der Hauptstadt unterwegs, um das Wasser mit Sauerstoff anzureichern. So sollen ein Fischsterben verhindert und die Trinkwasserversorgung gesichert werden. Das eigens für diesen Zweck gebaute Schiff arbeitet laut Senatsverwaltung wirkungsvoll. Mussten in den 1980 Jahren noch jährlich bis zu zehn Tonnen toter Fische aus umgekippten Gewässern geholt werden, ist das heute nicht mehr nötig. (dpa)

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