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29.03.2013 | 10:42 | Hasenpopulation 

In Mecklenburg-Vorpommern leben 100.000 Feldhasen

Schwerin - Der Feldhase ist neben dem Ei das wichtigste Symbol des Frühlings, der Fruchtbarkeit und des Osterfestes.

Feldhase
(c) proplanta
Nach der aufreibenden Paarungszeit im Januar und Februar kommen nun Ende März pünktlich zum Fest die ersten jungen Oster-Hasen zur Welt.

Im Durchschnitt leben in Deutschland 10 Feldhasen auf 100 Hektar. Die niedrigsten Bestände finden sich in den Neuen Bundesländern. In Mecklenburg-Vorpommern liegen die mittleren Bestände bei 5 bis 6 Hasen pro 100 Hektar landwirtschaftlich und forstwirtschaftlich genutzter Fläche. Laut Hochrechnung sind das ca. 100.000 Tiere.

"Der Feldhase bevölkert in unserem schönen Bundesland vor allem Felder, Wiesen und Waldränder. Erfreulich ist der Zuwachs, der seit 1996 für eine Stabilisierung der Bestände sorgt. Seitdem bewegen sich diese auf einem konstanten und leicht steigenden Niveau", sagt Landwirtschaftsminister Dr. Till Backhaus.

Seit den 1960er Jahren ist der Bestand in ganz Europa stark abnehmend. In Deutschland wird der Feldhase daher in der Roten Liste als "gefährdet" aufgeführt. Neben natürlichen Feinden haben in M-V vor allem die Landwirtschaft und der Straßenverkehr einen großen Einfluss auf die Bestände. Die Jäger erlegen durchschnittlich ca. 1.000 Hasen pro Jahr (1972 ca. 6.000 Stück).

"Die Feldhasen sind sehr stark abhängig von Veränderungen in der Nutzungsintensität und Strukturierung von landwirtschaftlich genutzten Flächen", erläutert Landwirtschaftsminister Dr. Till Backhaus. "Durch Saum-, Kraut- und Staudenfluren stark strukturierte Agrarflächen sowie Brachen sind bedeutende Bestandteile eines Hasenlebensraumes. Aus diesem Grund sind die Entwicklungen der Feldhasenbesätze als Indikator für die Biodiversität unserer Kulturlandschaft aufmerksam zu verfolgen."

Die Hasen sind überwiegend dämmerungs- und nachtaktiv, am Anfang der Fortpflanzungszeit im Spätwinter und im Frühjahr aber auch tagsüber zu beobachten. Außerhalb der Paarungszeit sind sie Einzelgänger und ruhen am Tag in ihren "Sassen", flachen, meist gut gedeckten Mulden. Bei Gefahr drücken sie sich bewegungslos an den Boden und ergreifen erst im letzten Moment die Flucht. Feldhasen erreichen dabei über kurze Distanz Geschwindigkeiten bis zu 70 km pro Stunde und springen bis zu 2 m hoch. Die Tiere können auch gut schwimmen. Feldhasen ernähren sich ausschließlich pflanzlich und fressen grüne Pflanzenteile, aber auch Knollen, Wurzeln und Getreide sowie vor allem im Winter die Rinde junger Bäume.

Gerade jetzt zum Osterfest ist die Chance recht hoch, bei einem ausgedehnten Spaziergang einem Vertreter dieser interessanten Tierart zu begegnen. (PD)
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