Vorsprung durch Wissen
schließen x
Suchbegriff
Rubrik
 Suchen
Das Informationszentrum für die Landwirtschaft
12.01.2011 | 15:05 | Hochwassersituation 2011 

Neue Hochwasserwellen prognostiziert

Wertheim/Frankfurt (Oder)/Frankfurt - Gerade flaut das Hochwasser in den meisten Flüssen ab, da droht bereits neues Ungemach:

Hochwasser Wertheim 2011
(c) proplanta
Ein neuer Tiefausläufer soll in den nächsten Tagen Dauerregen bringen und vor allem den Rhein und die Mosel wieder anschwellen lassen. «Der Regen ist im Moment noch unterwegs. Wir müssen abwarten, wo der runterkommt», hieß es beim Hochwassermeldezentrum in Mainz.

Höher als erwartet flutete am Mittwoch das Hochwasser des Mains in die historische Altstadt von Wertheim im Norden von Baden- Württemberg. Am Vormittag lag der Pegelstand bei 5,79 Metern, 4,30 Meter mehr als normal, berichtete die Einsatzleitung. Damit war der eigentlich erst für Nachmittag erwartete Wert bereits erreicht. Aus den Nebenflüssen sei mehr Wasser in den Main geströmt als prognostiziert. Zwei Drittel der historischen Altstadt seien überflutet, etwa 1.000 Menschen und 400 Gebäude betroffen.

In der Finanzmetropole Frankfurt errichteten Feuerwehrleute einen Damm gegen die Fluten des Mains, wenige Meter vom Rathaus Römer entfernt. Am nur wenige Meter vom Römerberg entfernten Eisernen Steg war die Uferstraße bereits überflutet. Auch im westlichen Stadtteil Höchst trat der Fluss über die Ufer. Mit dem Höchststand wurde für Freitag gerechnet.

Heftiger Regen wird die Pegelstände in den nächsten Tagen vielerorts wieder steigen lassen, zusätzlich lassen Plusgrade den Schnee schmelzen. Regentief «Dieter» naht von Westen und lädt vor allem an den Westhängen der Mittelgebirge wahre Fluten ab. «Hinzu kommt noch, dass es dem restlichen Schnee in den Mittelgebirgen an den Kragen geht», sagte Meteorologe Christian Herold vom Deutschen Wetterdienst (DWD). Erst am Freitag lasse der Regen allmählich nach.

Die Vorhersagen für den Anstieg von Rhein und Mosel variierten am Mittwoch zwischen «minimal» und «dramatisch», hieß es beim Mainzer Meldezentrum. Prognosen, wonach am Wochenende ein Wasserstand von 7,50 bis 7,90 Meter am Pegel Koblenz erwartet werde, seien aber «sehr mit Vorsicht zu genießen». Normal sind dort etwa 2,40 Meter. In Koblenz fließt die Mosel in den Rhein. Etliche Straßenzüge standen dort nach der ersten Hochwasserwelle noch unter Wasser, rund 2.000 Anwohner waren betroffen.

An der Mosel wurde bereits für den Mittwochabend ein erneuter Anstieg des Wasserstands erwartet. An dem Fluss hatte bereits das Aufräumen begonnen, in manchen Orten sind die Arbeiten sogar schon abgeschlossen. Nun drohen neue Probleme. «In welcher Größenordnung, kann noch nicht gesagt werden», hieß es beim Meldezentrum in Trier.

Am Rhein droht am Freitag eine neue Hochwasserwelle. Es würden ähnliche Wasserstände erwartet wie zum Wochenbeginn, teilte das Wasser- und Schifffahrtsamt Duisburg mit. Auch in anderen nordrhein-westfälischen Flussgebieten drohen neuen Hochwassergefahren. Bis Freitag ist Dauerregen angekündigt.

Ebenso wie in Bayern wird sich die Hochwasserlage unter anderem wohl auch in Sachsen-Anhalt wieder zuspitzen. Problematisch ist die Hochwasserlage derzeit vor allem an der Saale in Halle und an der Schwarzen Elster im Landkreis Wittenberg. Auch an der Oder in Brandenburg blieb die Lage kritisch.

In Südhessen kommt das Wasser mittlerweile auch von unten - der Grundwasserspiegel steigt. In einigen Orten seien bereits Keller vollgelaufen, hieß es beim Regierungspräsidium Darmstadt. Es sei zu erwarten, dass der Wasserspiegel im Untergrund weiter steigt.
zurück
Seite:12
weiter
Kommentieren
weitere Artikel

Status:
Name / Pseudonym:
Kommentar:
Bitte Sicherheitsabfrage lösen:


  Weitere Artikel zum Thema

 Nach Regen in Dubai irreführender Fokus auf Wolkenimpfung

 Aprilwetter zeigt sich kühl und regnerisch

 Überschwemmungen in Dubai: Schwerster Regen seit 1949

 Nasskaltes Wetter im Südwesten - Regen, Graupel und im Bergland Schnee

 Unwetter in Deutschland wütet in der Nacht zum 15. April 2024

  Kommentierte Artikel

 Jäger sehen dringenden Handlungsbedarf bei Umgang mit Wölfen

 Söder setzt sich gegen Verbrenner-Aus ab 2035 ein

 2023 war Jahr der Wetterextreme in Europa

 Wind- und Freiflächen-Solaranlagen: Niedersachsen führt Abgabe ein

 Keine Reduzierung beim Fleischkonsum durch Aufklärung

 Größter Solarpark von Rheinland-Pfalz eröffnet

 Gipfelerklärung der EU setzt auf Lockerungen für Landwirte

 Grundwasser in Bayern wird weniger

 Lindnerbräu - Hoch die Krüge!

 Mutmaßlicher Wolfsangriff - mehrere Schafe in Aurich getötet