Die Hochwasservorhersagezentrale meldete am Wochenende Pegelstände an den Flüssen, wie sie statistisch nur alle zwei bis fünf Jahre vorkommen. Vor allem der obere Neckar, die südlichen Oberrheinzuflüsse, die Zuflüsse zur Donau und zum
Bodensee waren betroffen. In vielen anderen Regionen Deutschlands ging die Hochwassergefahr aufgrund der Kälte wieder zurück.
Am Rhein-Pegel Maxau bei Karlsruhe stieg das Wasser fast bis auf acht Meter. Bei 7,50 Meter wird dort automatisch die Schifffahrt auf dem Abschnitt zwischen Iffezheim und Germersheim eingestellt. Bei Freiburg war der Pegelstand des Rheins in der Nacht zum Samstag extrem schnell gestiegen. «Jedoch nicht in bedrohlichem Maße», betonte ein Sprecher.
Am Neckar wurden mehrere überflutete Straßen gesperrt, unter anderem in Heidelberg. Im Kreis Waldshut wurden Feuerwehr und Polizei zu zahlreichen Einsätzen gerufen. Mehrere Straßen wurden dort von Erdrutschen blockiert und mussten freigeräumt werden. In Zell am Harmersbach bei Offenburg rissen die Wassermassen der Nordrach eine Behelfsbrücke mit.
Am Sonntag meldeten die Hochwasser-Experten allerdings wieder deutlich fallende Wasserstände von vielen Flüssen. In Rheinland-Pfalz stiegen die Pegelstände der Flüsse weiter. In Trier erreichte das Mosel-Hochwasser am Sonntag einen Stand von rund sieben Metern. Die Schifffahrt wurde zum Teil eingestellt.
Unterdessen ging das erste Elbe-Hochwasser des Jahres in Sachsen wieder zurück. Der Kälteeinbruch stoppte das Tauwetter im Gebirge, die Niederschläge fallen als Schnee und bleiben vorerst liegen, wie Hydrologe Uwe Höhne vom Landeshochwasserzentrum in Dresden am Sonntag erläuterte.
Auch in Bayern entspannte sich die Lage nach dem Ende des Tauwetters. Der Hochwassernachrichtendienst rechnete dort damit, dass das Wasser in den betroffenen Gebieten des Freistaates in der nächsten Woche weiter ablaufen wird. (dpa)