Vorsprung durch Wissen
Das Informationszentrum für die Landwirtschaft
17.01.2011 | 19:46 | Hochwassersituation Mecklenburg-Vorpommern 

Umweltminister Backhaus erwartet mehr als ein reines Winterhochwasser

Schwerin - Der Wasserstand der Elbe in Boizenburg beträgt derzeit ca.552 cm über Pegel-Null.

Hochwasser

Die Hochwasserschutzanlagen sind in diesem Bereich für einen Wasserstand von 680 cm bemessen (Bemessungswasserstand) und die Deichkronen liegen noch 100 cm höher. Der Wasserstand befindet sich derzeit noch 128 cm unterhalb des Bemessungswasserstandes und 228 cm unterhalb der Deichkrone.

Wann der Scheitel des Hochwassers erreicht wird, kann derzeit nicht exakt vorausgesagt werden.

Die Pegelkurven von Schöna und Dresden deuten darauf hin, dass der Scheitel dort heute erreicht wird und ab morgen wieder fällt. 152 Stunden (oder 6 Tage und 8 Stunden) braucht das Wasser um von Dresden in Boizenburg zu sein. In Dömitz ist die Welle ca. 12 Stunden früher.

Laut heutiger Vorhersage werden für Dömitz am Freitag den 21.Januar 2011 650 cm und für den 23.Januar der Scheitel mit 665 cm erwartet. Damit läge der Pegelstand gerade 1 cm über dem bisher höchsten Ereignis von 2006. Ab kommenden Sonntag kann wieder mit fallenden Wasserständen gerechnet werden. Für Boizenburg wird ein Pegelstand von 670 am Montag, 24.Januar erwartet.

"Diese Prognose ist jedoch noch mit vielen Unsicherheiten behaftet. Wir können aber wohl davon ausgehen, dass wir mehr als ein reines "Winterhochwasser" erleben werden. Aber wir sind für dieses Ereignis gut gerüstet, erklärt Umweltminister Dr. Till Backhaus.

So wurden seit den Hochwasserereignissen 2002 bzw. 2006

  • die Hafenmauer in Boizenburg gebaut,
  • der rechte Elbedeich und der Sudedeich in Boizenburg erhöht und verbreitert,
  • die Rückverlegung des Deiches Mahnkenwerder gemeinsam mit Niedersachsen durchgeführt,
  • der Elbedeich in Horst bis zur Landesgrenze zu Schleswig-Holstein verstärkt
  • das Schöpfwerk Horst ertüchtigt,
  • der Rückstaudeich in Horst bis zur Bundesstraße verstärkt.
  • die Schwachstellen am Hafendeichsiel Dömitz beseitigt,
  • der zu DDR-Zeiten erbaute, sogenannte 90-Tage Deich mit einer Bentonit-Dichtung versehen und
  • im Rückstaubereich in Heiddorf- Neu-Kaliß der Hochwasserschutz im November 2010 abgeschlossen.

"Ca. 35 Millionen Euro haben wir seit 2002 in die Hochwasserschutzanlagen des Landes Mecklenburg-Vorpommern investiert. Wir sind gut vorbereitet und werden sehr wachsam sein, denn ein Naturereignis birgt auch immer Überraschungen", so Backhaus. (PD)

Kommentieren
weitere Artikel

Status:
Name / Pseudonym:
Kommentar:
Bitte Sicherheitsabfrage lösen:


  Weitere Artikel zum Thema

 Nach Regen in Dubai irreführender Fokus auf Wolkenimpfung

 Aprilwetter zeigt sich kühl und regnerisch

 Überschwemmungen in Dubai: Schwerster Regen seit 1949

 Nasskaltes Wetter im Südwesten - Regen, Graupel und im Bergland Schnee

 Unwetter in Deutschland wütet in der Nacht zum 15. April 2024

  Kommentierte Artikel

 Tag des Wolfes - Bauern machen Druck für vereinfachten Abschuss

 Erleichterungen bei GAP-Anträgen und Hanfanbau

 In der Corona-Pandemie wurden zu oft Antibiotika verschrieben

 Jäger sehen dringenden Handlungsbedarf bei Umgang mit Wölfen

 Söder setzt sich gegen Verbrenner-Aus ab 2035 ein

 2023 war Jahr der Wetterextreme in Europa

 Wind- und Freiflächen-Solaranlagen: Niedersachsen führt Abgabe ein

 Keine Reduzierung beim Fleischkonsum durch Aufklärung

 Größter Solarpark von Rheinland-Pfalz eröffnet

 Gipfelerklärung der EU setzt auf Lockerungen für Landwirte