«Die Lage ist unübersichtlich, und das wird wohl die nächsten Tage so bleiben.»
Hochwasser wird auch an der Tauber gemeldet. Am Rhein zeichnen sich dagegen keine Hochwasserlagen ab.
Wetterumschwung - Flüsse in Brandenburg schwellen an Die Wasserstände märkischer Flüsse sind durch den plötzlichen Temperaturanstieg stark gestiegen. Der sehr feuchte Januar, wassergesättigte Böden sowie die Schneeschmelze seien für diesen Trend verantwortlich, teilte das Umweltministerium am Donnerstag in Potsdam mit. «Da weitere Niederschläge angekündigt sind, werden die Wasserstände weiter ansteigen», erklärte Umweltministerin Anita Tack (Linke). Akute Hochwassergefahr bestehe derzeit aber nicht.
Am stärksten stieg der Pegel an der Spree. Am oberhalb der Talsperre gelegenen Pegel Spremberg (Spree-Neiße) sind am Mittwochabend 290 Zentimeter, am Donnerstagmorgen schon 349 Zentimeter gemessen worden. Es musste die Hochwasseralarmstufe II ausgerufen werden. Die Wasserabgabe aus der Talsperre Spremberg wurde von 28 auf 33 Kubikmeter pro Sekunde erhöht. Unterhalb der Talsperre besteht deshalb keine akute Hochwassergefahr.
Auch an der Dahme bei Prieros (Dahme-Spreewald) und an der Stepenitz bei Wolfshagen (Prignitz) stiegen am Mittwochabend die Pegel innerhalb weniger Stunden an, so dass die Alarmstufe I erreicht wurde. Hier hat sich die Lage aber wieder entspannt. An der Schwarzen Elster wurden bei Herzberg und Bad Liebenwerda (beide Elbe-Elster) ebenfalls die Werte für die Warnstufe I überschritten. Hier rechnen die Experten vom Landesamt mit länger anhaltenden erhöhten Wasserständen.
An der Oder gilt in den Landkreisen Barnim und Märkisch-Oderland seit Mittwochabend die Hochwasseralarmstufe I. In Hohensaaten-Finow wurde am Mittwochabend sogar nahezu ein Wasserstand erreicht, der der Alarmstufe II entspricht. Wenig später löste sich eine Eisbarriere. Der Pegel fiel schlagartig um 1,50 Meter, berichtete das Ministerium.
In den nächsten Tagen sind jedoch weiterhin durch Eis verursachte Wasserstandsschwankungen an der Oder zu erwarten. Der Eisaufbruch durch deutsche und polnische Eisbrecher wird fortgesetzt. In den nächsten Tagen ist landesweit, auch an Elbe und Havel, mit einem weiteren Anstieg der Pegelstände zu rechnen.
An der Mosel herrscht kleines HochwasserAn der Mosel herrscht auch in den kommenden Tagen ein kleines Hochwasser. Der Wasserstand wird nach Angaben des Hochwassermeldezentrums in Trier wegen des Regens kaum fallen. Am Donnerstag stand der Fluss dort bei 6,50 Meter, das ist doppelt so hoch wie üblich. «Einige Radwege und einige kleinere Uferstraßen sind gesperrt und überflutet», sagte ein Sprecher. «Es ist nicht dramatisch.» Regen und Tauwetter ließen auch den Rhein anschwellen, Hochwasser gab es dort aber zunächst nicht. «Ob wir die Meldehöhen überschreiten, wird sich am Freitag herausstellen», sagte ein Sprecher des Hochwassermeldezentrums in Mainz. (dpa)