Im Jahresvergleich kletterten die
Verbraucherpreise um 1,7 Prozent, wie das Statistikamt
Eurostat am Freitag in Luxemburg mitteilte. Dies ist der höchste Zuwachs seit November 2018. Im Vormonat hatte der Zuwachs in den Ländern mit der Eurowährung noch bei 1,4 Prozent gelegen. Die Europäische Zentralbank (EZB) strebt knapp zwei Prozent an. Diesem Ziel hat sich die Inflation etwas angenähert.
Die Kerninflation legte im April von 0,8 Prozent im Vormonat auf 1,2 Prozent zu. In dieser Betrachtung werden schwankende Komponenten wie Energie und
Lebensmittel ausgeklammert. Ökonomen verwiesen allerdings auf Sondereffekte bei der Kernrate. «Die starken Ausschläge sind maßgeblich auf die spätere Lage von Ostern zurückzuführen», kommentierte Commerzbank-Volkswirt Christoph Weil. Der durch die Osterferien bedingte Preisanstieg bei Pauschalreisen falle in den April und nicht wie 2018 in den März. Der Inflationstrend bleibe unverändert schwach.
Auswirkungen auf die Geldpolitik der EZB erwarten Experten nicht. «Die EZB dürfte sich derweil weniger um die aktuelle Preisentwicklung Sorgen machen als vielmehr um den Konjunkturverlauf», kommentierte Thomas Gitzel, Chefvolkswirt der VP Bank. Dieser sehe alles andere als rosig aus. Die steigende Inflationsrate dürfte daher laut seiner Einschätzung keine geldpolitischen Konsequenzen haben. An den Finanzmärkten sorgten die Daten kaum für Bewegung.