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24.04.2022 | 06:04 | Milchmarkt 

Notierung für Blockbutter zieht wieder etwas an

Bonn - Während die bundesweiten Rohmilchanlieferungen weiter hinter dem Vorjahresniveau zurückbleiben, hat sich die Nachfrage am Markt für Milchfett nach den Ostertagen wieder belebt. 

Butterpreis steigt
Rohmilch weiterhin nur knapp verfügbar - Belebte Nachfrage nach Milchfett - Sahnepreise befestigt - Lager mit Päckchenbutter offensichtlich gut gefüllt. (c) proplanta
Damit im Einklang wurde die amtliche Notierung für Blockbutter an der Süddeutschen Butter- und Käsebörse in Kempten am unteren Ende der Spanne um 5 Cent auf 7,05 Euro/kg angehoben. Der obere Wert wurde dagegen bei 7,20 Euro/kg belassen. Damit rückte unter dem Strich das zum Monatsbeginn erreichte Rekordniveau von 7,20 Euro/kg bis 7,40 Euro/kg wieder etwas näher.

Die Börse begründete die positive Entwicklung auch mit der Befestigung des Sahnepreises, der vor den Feiertagen vorübergehend eingebrochen war. Unterdessen wurde auch für abgepackte Butter trotz der jüngsten Preisanhebungen im Lebensmitteleinzelhandel von einer guten Nachfrage berichtet, wobei Aktionsware teilweise günstiger als die Handelsmarken verkauft worden sei. Offensichtlich seien die Lager der Händler gut gefüllt, hieß es.

Auch Emmentaler knapp

Der Markt für Schnittkäse war Marktexperten zufolge weiterhin von einer regen Nachfrage und einem knappen Angebot geprägt. Außerdem sei Rohmilch in dieser Verwertungsschiene wegen der relativ kleinen Anlieferungsmengen nur eingeschränkt verfügbar. Die amtliche Kommission in Hannover hob die Notierung für Schnittkäse vorige Woche um 10 Cent auf 4,80 Euro/kg bis 5,20 Euro/kg an.

Unterdessen wurden am Markt für Emmentaler und Allgäuer Emmentaler aus Rohmilch erhebliche Schwankungen bei den Lieferungen verzeichnet. Nach Angaben der Kemptener Börse war die Ware bei knappem Angebot sehr gut nachgefragt. Dennoch bewegten sich die betreffenden Notierungen seitwärts.

Molkenkonzentrat besser verfügbar

Indes gaben die Milchpulverpreise nach. Der Kemptener Börse zufolge beruhigte sich der Markt für Magermilchpulver in Lebensmittelqualität, dessen unteres Notierungsniveau um 2 Cent auf 4,20 Euro/kg herabgesetzt wurde. Deutlich schwächer entwickelten sich die Preise für Futtermittelware, die auf 4,05 Euro/kg bis 4,10 Euro/kg rutschte. Eine Woche zuvor hatte das Preisband dafür noch von 4,14 Euro/kg bis 4,17 Euro/kg gereicht.

Beruhigt hat sich auch die Lage bei Vollmilchpulver, das mit einem Abschlag von 3 Cent am unteren Ende der Preisspanne für 5,32 Euro/kg bis 5,50 Euro/kg gehandelt wurde. Für Molkenpulver meldete die Kemptener Börse ebenfalls eine leichtere Tendenz. Sprühware in Futtermittelqualität verbilligte sich auf 1,41 Euro/kg bis 1,45 Euro/kg; das entsprach im Vorwochenvergleich einem Minus von 5 Cent beziehungsweise 4 Cent.

Die Preise für Pulver in Lebensmittelqualität rangierten derweil von 1,59 Euro/kg bis 1,66 Euro/kg; sieben Tage zuvor noch bis zu 1,69 Euro/kg gezahlt worden. Als Grund für die Preisrückgänge führten die Marktfachleute unter anderem eine verbesserte Verfügbarkeit von Molkenkonzentrat an.

Vollmilchpulver am Weltmarkt unter Druck

Derweil gaben die Preise für Milcherzeugnisse im internationalen Handel zuletzt erneut nach; sie bewegen sich aber weiterhin auf hohem Niveau. Bei der Auktion der Handelsplattform Global Dairy Trade (GDT) am Dienstag (19.4.) in Auckland verlor der zusammenfassende Preisindex aller gehandelten Produkte gegenüber der vorherigen Versteigerung Anfang April 3,6 % an Wert und landete unter dem Strich bei 1.507 Punkten.

Das war der dritte Rückgang in Folge, wobei sich die Abnahmerate vergrößerte. Anfang März hatte der Index mit 1.593 Punkten sein bisheriges Rekordhoch verzeichnet. Analysten begründen die seitherige Abwärtsbewegung vor allem mit dem Corona-Lockdown in China, der auf die Nachfrage drücke. Umgesetzt wurden bei der jüngsten Auktion 22.179 t Milcherzeugnisse, die im Schnitt 4.855 $/t (4.494 Euro) erlösten.

Dabei wurden für alle gehandelten Waren Wertverluste verbucht; am stärksten abwärts ging es für Vollmilchpulver mit 4,4 % auf 4.207 $/t (3.894 Euro) im Durchschnitt aller Liefertermine. Einen Preisabschlag von 4,2 % auf 4.408 $/t (4.080 Euro) gab es für Magermilchpulver. Im Mittel aller Cheddarkäse-Kontrakte mussten die Käufer 6.185 $/t (5.725 Euro) zahlen, was einer Verbilligung um 3,9 % gegenüber Anfang April entsprach. Zudem verbilligten sich Butter um 3,7 % auf 6.640 $/t (6.147 Euro) und Laktose um 2,4 % auf 1.565 $/t (1.449 Euro). Für wasserfreies Milchfett wurden 6.802 $/t (6.297 Euro) und damit 1,3 % weniger erlöst.

Umrechnungskurs: 1 $ = 0,9257 Euro
Großhandelspreise für Milchprodukte in DeutschlandBild vergrößern
Großhandelspreise für Milchprodukte
AgE
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