Das zeigen die aktuellen Zahlen zur
Marktentwicklung, die am Freitag (23.9.) von der
Agrarmarkt Austria (AMA) Marketing und
Bio Austria vorgestellt wurden. Laut AMA wurden in der ersten Jahreshälfte 2022 im
Lebensmitteleinzelhandel Bioprodukte im Wert von 431 Mio Euro verkauft; gegenüber dem Vergleichszeitraum 2021 war das - trotz Ukraine-Krieg - nochmals ein Zuwachs von 2,5 %.
Die Zahlen des ersten Halbjahrs 2022 ließen hoffen, dass der bis 2021 dynamisch gewachsene
Biomarkt sich weiter gut entwickeln werde, erklärte der Geschäftsführer der AMA-Marketing, Dr. Michael Blass. Ein detaillierter Blick in den Warenkorb zeigt der AMA zufolge außerdem, dass die Preise für biologische
Lebensmittel weniger stark gestiegen sind als jene für konventionelle. Während die Preise im ersten Halbjahr 2022 im Vergleich zum Vorjahr bei konventionellen Produkten um durchschnittlich 7,8 % zulegen, betrug die
Teuerung im Bio-Warenkorb 3,5 %.
Der höchste Bio-Anteil im Lebensmitteleinzelhandel wurde in den Sortimenten Milch und Naturjoghurt verzeichnet. Auch bei Butter, Käse, Wurst und
Schinken legten die Bio-Anteile leicht zu.
Biofleisch und Biogeflügel kamen im Vergleich mit den letzten beiden Halbjahren wertmäßig sogar auf ein Plus von 1,5 Prozentpunkten. Lediglich bei Kartoffeln und Eiern gab es einen Rückgang.
Rückblick auf 2021
Im vergangenen Kalenderjahr war mit dem Verkauf von Biolebensmitteln in Österreich ein Gesamtumsatz von 2,525 Mrd Euro erzielt worden; das waren 147 Mio Euro oder 6 % mehr als im Vorjahr. Rund 81 % der
Bioware wurden dabei über den Lebensmitteleinzelhandel vertrieben, 14 % über den Direktvertrieb und den Fachhandel sowie 5 % über die Gastronomie. Insgesamt erzielte der Lebensmitteleinzelhandel 2021 mit Bio-Frischwaren - außer Brot und Gebäck - Umsätze von fast 800 Mio Euro. Im Vergleich zu 2020 bedeutete das ein Plus von 81 Mio Euro beziehungsweise 11 %.
Regionalität der Ware zählt
Wie die AMA weiter mitteilte, wird die positive Entwicklung von Bio in Österreich vor allem durch die junge Generation gepusht, für die
Nachhaltigkeit einen hohen Stellenwert besitze. Dass Bio mittlerweile auch bei den klassischen Mittelschichtmilieus angekommen sei, liege insbesondere an der Verfügbarkeit und dem öffentlichen Diskurs zu Themen wie
Tierwohl,
Klimawandel und Regionalität. Es sei vor allem die Regionalität der Waren, die eine große Rolle spiele. Biolebensmittel, die aus weit entfernten Ländern stammten, würden als „nicht wirklich nachhaltig“ wahrgenommen.
Ein besonderes Augenmerk werde auch auf den Transport und die Verpackung beim Einkauf gelegt. Nach AMA-Anqaben hat im ersten Halbjahr 2022 nahezu jeder Haushalt in Österreich mindestens einmal ein Bioprodukt gekauft. Das zeige die extrem hohe Käuferreichweite von 97 %. Allerdings sei die Frequenz der Einkäufe leicht zurückgegangen und die Kaufgewohnheiten hätten sich langsam wieder dem Vor-Corona-Niveau angepasst. Dennoch seien im
Schnitt insgesamt fast 31 kg
Biolebensmittel pro Käuferhaushalt in den Einkaufswagen gelandet.