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04.02.2011 | 05:05

35. Internationale Osnabrücker Schwarzbunt-Tage

Schwarzbunte
Viele Emotionen am Schluss

Vor der Verkündigung dieser Siegerentscheidung zollten aber zunächst die Osnabrücker Züchter und Besucher dem als Ringordner und für die gesamte Auswahl und Organisation hauptverantwortlichen Mitarbeiter Herbert Miesner durch ihren Beifall Anerkennung für seine Arbeit in den letzten 37 Jahren. Für Herbert Miesner war es das letzte Jahr als Ringordner bei den Osnabrücker Schwarzbunt Tagen, da er im März in den wohlverdienten Vorruhestand geht.

Der Hauptakteur, Philippe Pieper, bedankte sich vor der letzten Entscheidung sowohl beim Publikum als auch insbesondere bei den Züchtern für den fairen Schauwettbewerb und die hervorragende Präsentation der Tiere. Er verglich das besondere Flair der Osnabrücker Schwarzbunt-Tage sogar mit den großen bedeutenden Schauen auf dieser Welt indem er sagte: „Wenn für einen nordamerikanischen Preisrichter die größte Ehre das Richten der Schau in Madison oder Toronto ist, so ist es für einen Westeuropäer sicher eine ganz besondere Ehre, einmal im Leben diese Schau hier in Osnabrück richten zu dürfen“.

Zum Abschluss der Veranstaltung wurde es aber besonders emotional. In diesem Jahr hatten sch nicht nur die Osnabrücker Jungzüchter entschieden, einen Teil des Erlöses aus dem Losverkauf für das Kinderhospiz „Löwenherz“ zu spenden, sondern auch Herr Hollwedel von der Heidehof GbR hatte spontan nach seinem Losglück auf der EuroTier, wo er ein Super-Kalb aus der bekannten auf die Elevation Sweet-Familie zurückgehende Mr. Sam-Tochter HF Susi VG-89 gewonnen hatte, entschieden, dieses Kalb mit dem verheißungsvollen Namen „Sunshine“ zu versteigern und den überwiegenden Teil des Erlöses ebenfalls dem Kinderhospiz „Löwenherz“ zukommen zu lassen. Als somit die beiden Schecks in Höhe von 777 € von der Jungzüchterverlosung sowie 2.500 € von Herrn Hollwedel an den Vertreter des Kinderhospiz übergeben wurde, schilderte Herr Hollwedel seine persönlichen Beweggründe für diese besondere Aktion und traf damit das Herz vieler Besucher.


Sensationeller Auktionsverlauf zum Abschluss

Im Rahmen der 35. Osnabrücker Schwarzbunt-Tage fand am Samstag, dem 29.01.2011 um 14.00 Uhr auch die traditionelle Top-Genetik-Auktion, der OHG Profit-Sale 2011, statt. Bereits im Vorfeld war viel Interesse für die 19 Verkaufstiere bekundet worden, von denen 18 aufgetrieben wurden und die äußerst sorgfältig selektiert worden waren. Es handelte sich überwiegend um Tiere aus der hiesigen Zucht, "home-bred animals" aus den allerdings besten Kuhfamilien der Osnabrücker Züchter, gewürzt mit 3 Top-Rindern aus dem Embryo-Import.

Die aufgetriebenen und rausgeputzten Tiere hinterließen schon am Vorabend beim Züchter- und Ausländerempfang in der Halle Gartlage einen allerbesten Eindruck und am Mittag kurz vor der Auktion gab es kaum noch ein Durchkommen in der Stallgasse hinter den Tieren. Pünktlich um 14.00 Uhr begann in der voll besetzen Halle die Auktion, die durch den Auktionator der OHG, Jürgen Wiesehahn, gekonnt und mit Leidenschaft begonnen und durchgeführt wurde. Bis auf ein Tier fanden alle angebotenen Katalognummern neue Besitzer, die zuweilen ihren Zuschlag mit lautem Jubel und partnerschaftlichem Schulterklopfen begrüßten.

Von den verkauften Tieren blieben acht in Deutschland, zwei gingen nach Belgien, zwei in die Niederlande, und jeweils eine nach Österreich, nach Italien, in die Schweiz, nach Spanien und nach Luxemburg. Als Durchschnittspreis ergab sich schließlich genau 4.500 €, bei Einzelpreisen zwischen 2.200 € bis 11.500 €.

Das Spitzentier sicherte sich ein holländischer Züchter, der das Jungrind mit den höchsten genomischen Werten, eine Man-O-Man Tochter aus Sharky-Moncherie von dem Zuchtbetrieb Niermann, Schiplage ersteigerte. Das Jungrind war äußerst gut entwickelt, zeigte viel Länge, Größe und ganz viel Stil und war daher sowohl vom Exterieur, als auch vom Pedigree sowie durch die eigenen genomischen Werte hoch interessant. Das zweitbeste Jungrind der Auktion war eine Rarität, eine der letzten Töchter des legendären Bullen Durham, die in Europa verkauft und durch F. Brinkschröder aus Schwagstorf angeboten wurde. Auch für dieses äußerst schicke und in allen Aspekten sehr korrekte Rind gab es viel Interesse und es wurde für 7.000 € verkauft. 6.000 € erzielten gleich zwei Rinder, und zwar zum einen die bunte Shottle Tochter Grand Dame, die aus einer 91-Punkte Goldwyn-Mutter stammt und durch den Zuchtbetrieb Niermann angeboten wurde sowie zum anderen die äußerst typstarke Goldwyn-Tochter Prestige, die aus der weltberühmten Windy Knoll View Pala-Familie stammt und über Embryo-Transfer ins Osnabrücker Gebiet gelangte. Vier Tiere erzielten Preise zwischen 4.000 € und 5.800 €, fünf Tiere Preise zwischen 3.000 € und 3.800 € und vier weitere Tiere Preise zwischen 2.200 und 3.000 €.

Gegen 15.00 Uhr fiel zum letzten Mal der Hammer und eine sehr gute Auktion beendete eine traditionelle Veranstaltung, die in dieser Form auch zum 35. Mal ein wirklich gelungener Holstein-Event für Züchter aus Nah und Fern war. (OHG)
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