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04.02.2011 | 05:05

35. Internationale Osnabrücker Schwarzbunt-Tage

Schwarzbunte
Newcomer Torelli lässt viel erwarten

Viel Anerkennung und sogar überwiegend Begeisterung lösten die drei auf dem Stand optimal präsentierten Nachzuchtgruppen aus. Bei ihrer Präsentation im Ring gleich nach der Mittagspause konnten sich die Zuschauer ausgiebig von der Einheitlichkeit sowie der überaus korrekten Bewegung bei allen Nachzuchttieren überzeugen, so dass viele Besucher auch das nur an den Schwarzbunt-Tagen gültige Sonderangebot für diese drei Bullen nutzten und zwar in aller Regel sich gleich für alle drei Bullen entschieden.

Eine besonders positive Überraschung war zunächst die immerhin neunköpfige Nachzuchtgruppe von jungen, mit viel Rahmen und Körper ausgestatteten imponierenden Färsen des Newcomers TORELLI (Toystory x BIL Champion Walnuss VG-89 DT). Sie bewegten sich auf tadellosen Fundamenten, waren mit fest ansitzenden, drüsigen Eutern ausgestattet und bildeten ein imponierendes Bild aufgrund ihrer Einheitlichkeit. Trotz seines relativ bescheidenen rein genomischen Zuchtwertes von gRZG 114 hatte die OHG aufgrund der hervorragenden Kuhfamilie sich glücklicherweise entschieden, den Bullen noch nicht vorzeitig zu schlachten, so dass er auch ab sofort und künftig unbegrenzt zur Verfügung steht. Dieser Toystory-Sohn aus der W-Familie von Bielefeld hat somit durchaus das Potential in die Fußstapfen des bekannten Halbbruders von BIL Champion Walnuss VG-89 DT, nämlich Jose, treten zu können. Zumindest lassen die enorm gute Einsatzleistungen und dass Exterieur der ausgestellten Töchter erwarten, dass er bis zum Herbst sein bisheriges, rein genomisches Ergebnis im Zuchtwert mit ausreichend Töchtern deutlich übertreffen wird. Als Siegerduo aus dieser Gruppe entschied sich Phillipe Pieper für MEY Astella von Meyer vor Berta von Stottmann.

Nach seinem gelungenen Auftritt auf der EuroTier war die Erwartung bei der Nachzuchtgruppe von GOLDINO sicherlich bereits hoch. Durch seine guten Töchter hat er sich deutlich von seinem ursprünglich rein genomischen Niveau nach oben bewegt und ist inzwischen mit RZE 130 derzeit der beliebteste OHG-Vererber. Allerdings befinden sich die meisten Goldino´s bereits gegen Ende der 1. Laktation, so dass für eine Nachzuchtpräsentation bei weitem nicht mehr alle Kühe zur Verfügung standen. Die ausgewählten 6 Töchter zeigten aber eindrucksvoll - trotz ihres fortgeschrittenen Laktationsstadiums - sehr viel Qualität und Milchtyp in Verbindung mit ausreichend Stärke und Kraft sowie optimale Beinstellung, gute Bewegung und sehr viel Qualität im Euter. Beeindruckend ist vor allem die sehr gute Persistenz der Goldino´s und ihre Entwicklung in den Eiweißprozenten. Die 6 in der Töchtergruppe präsentierten Tiere wiesen in ihrer jeweils letzten Kontrolle im Durchschnitt über 3,80 % Eiweiß auf! Als Siegerpaar entschied sich der Preisrichter für die beiden frischesten Kühe dieser Gruppe, und zwar die erst im Oktober gekalbte Lima von Wille (Züchter: Böhmann), die vor allem durch ein extrem gut und fest angesetztes Euter imponierte vor der großrahmigen, körperstarken Goldie von Vullbrock.

Die abschließende Nachzuchtgruppe mit 9 Töchtern aus dem Wiedereinsatz von WIZZARD war für viele Besucher ebenfalls eine große Überraschung. Wizzard ist zwar aktuell weiterhin in den Top-10 und zudem einer der höchsten Wiedereinsatzbullen nach gRZG in Deutschland, doch erst jetzt scheint es sich herumzusprechen, dass er enorme Leistungsbereitschaft mit tadelloser Töchterfruchtbarkeit kombiniert und zudem auch selbst ein Top-Befruchter ist. Aufgrund seines RZE’s von „nur“ 110 traute man ihm beim Exterieur wohl nicht unbedingt viel zu. Die Wizzard-Töchter sind sicher im Durchschnitt eher etwas knapper in Rahmen und in der Stärke, aber die präsentierte Töchtergruppe zeigte eindrucksvoll, dass bei entsprechender Anpaarungsgrundlage er durchaus stilvolle und in allen Belangen vollends überzeugende Kühe hinterlassen kann. Dabei gefielen vor allem die glasklaren und mit fest geschlossenen Klauen versehenen Fundamente ebenso wie die sehr drüsigen Euter. Auch Philippe Pieper war von dieser Gruppe gerade in punkto Einheitlichkeit sehr beeindruckt und entschied sich für die aus einer Jose stammenden Adelgunde von Otto-Knapp als Klassensieger vor der aus einer Dorado hervorgegangenen Marion von Wübbolt.

Bei der Auswahl der Gesamtsiegerin der Nachzuchten hatte am Ende aufgrund ihrer Vorzüge speziell in der Euteraufhängung die Goldino-Tochter Lima von Wille die Nase vorn vor der großrahmigen, hochleistenden MEY Torelli Astella.
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