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30.01.2022 | 00:53 | Schweinehaltung in der Krise 

Schweinehalter im Ländle sehen keine Perspektive mehr

Stuttgart - Gut die Hälfte aller Schweinehalter in Baden-Württemberg plant einen partiellen oder kompletten Ausstieg aus der Produktion. Dies ist dem Landesbauernverband in Baden-Württemberg (LBV) zufolge das „alarmierende“ Ergebnis einer eigenen, aktuellen Umfrage.

Schweinehaltung
(c) proplanta
An dieser hatten sich mit 282 Teilnehmern rund 15 % aller schweinehaltenden Betriebe in dem Bundeland beteiligt. Aufgabegründe seien neben gesetzlichen Auflagen und der Unwirtschaftlichkeit vor allem die mangelnden Perspektiven.

„In dieser Situation ist eine Weiterentwicklung der Betriebe unmöglich“, erklärten die LBV-Vizepräsidenten Klaus Mugele und Hans-Benno Wichert am Montag vergangener Woche (24.1.) in Stutttgart. Alle Marktbeteiligten und die Politik müssten jetzt endlich handeln, ansonsten sei Schweinefleisch aus Baden-Württemberg bald Geschichte.

Aufgrund der prekären und existenzgefährdenden Situation für die Erzeuger hat sich der LBV mit offenen Briefen an die Politik und Marktpartner gewandt. „Wir brauchen ein klares Bekenntnis der politischen Entscheider zur Weiterentwicklung der Tierhaltung im Sinne des Borchert-Plans, bei dem die Einkommenskomponente schnellstmöglich geklärt werden muss“, fordert Wichert.

Zudem müssten die Auflagen im Baurecht abgebaut werden, die der Weiterentwicklung der Schweinehaltung im Wege stünden, damit die Erzeuger langfristig und vor allem verlässlich planen könnten. Durch die ständige Einführung neuer Auflagen sei die Bürokratie kaum mehr händel- und bezahlbar, beklagt der Verband.

Enttäuscht sind die baden-württembergischen Schweinehalter laut der Umfrage auch von den leeren Versprechungen und Marketingaktionen des Lebensmitteleinzelhandels, die letztlich keinerlei Besserung, sondern nur noch mehr Druck auf die Erzeuger verursachten.

„Fleischwirtschaft und die weiteren Glieder der Kette müssen jetzt auf Augenhöhe mit den Erzeugern neue integrierte Konzepte entwickeln“, betonte Mugele. Das Bekenntnis von Lebensmittelhändlern zu „5xD“ sei zwar das richtige Signal, aber „wir müssen unabhängiger von den Preisschwankungen der internationalen Märkte werden“.

Dazu müssten die Regionalprogramme mit Abnahmegarantie ausgebaut werden, damit die Tierhalter mit stabilen Preisen rechnen könnten. Es müsse, so der LBV, mehr mit Herkunft und Qualität geworben werden und nicht mit dem Preis.
AgE
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