13.06.2013 | 11:19
Keine Entwarnung trotz sinkender Pegelstände
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(c) proplanta Mecklenburg-Vorpommern: Immer mehr Sickerstellen an den Deichen halten Helfer in Atem
Trotz weiter sinkender Elbe-Pegelstände weicht die Anspannung in der Hochwasserregion Mecklenburg-Vorpommerns nicht. An immer mehr Stellen sickert Waser durch die vollgesogenen Deiche, wie der Sprecher des Landkreises Ludwigslust-Parchim, Andreas Bonin, am Donnerstag sagte. Sie würden mit Sandsäcken abgedichtet. Noch immer führe die Elbe mehr Wasser als bei der Rekord-Flut im Januar 2011. «Das darf man nicht vergessen.»
Die Pegelstände unterschritten am frühen Donnerstagmorgen in Dömitz erstmals die Sieben-Meter-Marke. Derzeit sinkt das Wasser um knapp einen Zentimeter in der Stunde. Um 10.30 Uhr wurde ein Pegelstand von 6,92 Meter gemeldet. Im weiter flussabwärts gelegenen Boizenburg betrug er 7,19 Meter. Zu Wochenbeginn waren Höchststände von 7,21 Metern in Dömitz und 7,32 Metern in Boizenburg gemessen worden. Ausgelegt sind die Deiche für 6,80 Meter. Normalerweise ist die Elbe in beiden Städten um die zwei Meter tief.
Die Zahl der Einsatzkräfte wird deshalb hoch gehalten. Die Bundeswehr habe rund 1.800 Soldaten in der Hochwasserregion, sagte ein Sprecher. Insgesamt beträgt die Zahl der Einsatzkräfte derzeit etwa 3.000.
Manche Dämme scheint nur noch die Grasnarbe zusammenzuhalten. «Kleinste Beschädigungen können dort zu großen Folgen führen», sagte Bonin. Mancherorts seien Schuabdrücke von Einsatzkräften auf dem Damm zu sehen, die sich sofort mit Wasser füllen. «Das zeigt, wie der innere Zustand der Deiche sein muss», sagte er.
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