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05.06.2013 | 14:13

Wasser in Elbe steigt - Rekordstand der Saale - Evakuierungen

Jahrhunderthochwasser
(c) proplanta
Hochwasserlage verschärft sich in Brandenburg - Deich gebrochen

Die Hochwasserlage in Brandenburg hat sich in der Nacht zum Mittwoch verschärft. In der Kleinstadt Mühlberg an der Elbe gilt seit dem Morgen Katastrophenalarm. Der Landkreis Elbe-Elster trifft Vorbereitungen für Evakuierungen. Der Wasserstand erreichte laut Innenministerium 9,02 Meter (11.00). Es wird befürchtet, dass das Wasser höher steigt als bei der Rekordflut vom August 2002. Damals wurden 9,98 Meter erreicht.

Für den gesamten Landkreis Elbe-Elster gilt seit Dienstagabend die höchste Alarmstufe 4. Bei Herzberg (Elbe-Elster) an der Schwarzen Elster brach am Mmorgen auf 20 Meter Länge ein Deich. Menschen seien nicht in Gefahr, teilten die Behörden mit. Überflutet seien Ackerland und Wälder. Feuerwehrleute bemühen sich, die Situation zu stabilisieren. Da das Gelände unzugänglich ist, haben sie die Bundeswehr um Unterstützung gebeten, per Hubschrauber Sandsäcke zur Schließung der Lücke dorthin zu fliegen. Außerdem wurde bei Bad Liebenwerda ein Deich geflutet.

Innenminister Minister Dietmar Woidke (SPD) wollte den Landkreis am Nachmittag besuchen, um sich persönlich ein Bild von der Lage machen zu können. Zuvor hatte er Cottbus besucht. In der Stadt an der Spree sind an 15 Stellen Sandsäcke gestapelt worden, um die Wassermassen abzuhalten. Sechs weitere Stellen müssen laut Stadtverwaltung gesichert werden. Die Stadt erwartet am Mittag höhere Pegelstände, weil an der Talsperre noch mehr Wasser in die nach Cottbus fließende Spree abgelassen wird. Sonst könne hier der Damm brechen, hieß es aus dem Landesumweltamt.

Am Dienstag waren zunächst 70 Kubikmeter Wasser pro Sekunde abgelassen worden, am Mittwoch erhöhten die Behörden den Abfluss auf 100 Kubikmeter. Dadurch fließt die Spree wesentlich schneller. In Cottbus wurden zur Sicherheit zehn Brücken gesperrt. Es werde ständig kontrolliert, ob diese dem Druck standhielten, so ein Stadtsprecher.

Im Landkreis Spree-Neiße sind die Deiche nach Erkenntnissen der Unteren Wasserbehörde in einem aufgeweichtem Zustand. Deichläufer kontrollieren sie ständig. Die Behörden baten Radfahrer, auch noch nicht gesperrte Deichwege nicht zu nutzen.

Nach Einschätzung des Koordinierungszentrums Krisenmanagement im Innenministerium haben die Helfer die Lage an den als kritisch eingeschätzten Flüssen Schwarze Elster und Spree im Griff. Vor allem das kontrollierte Ablassen von Wasser aus der Talsperre Spremberg sorge für Entspannung, sagte ein Sprecher. An Oder und Neiße sei die Situation deutlich entspannter als bei früheren Hochwassern.

Die Katastrophenschutzleitung des Landes hat ihre Arbeit aufgenommen. Sie bewertet, wo Hilfe besonders dringend ist und koordiniert den Einsatz der Helfer über die Grenzen der Landkreise hinweg. Außerdem wird bei Bedarf Material zur Verfügung gestellt.  Rund 800.000 Sandsäcke haben die Landkreise laut Angaben in dem Landeskatastrophenschutzlager in Beeskow (Oder-Spree) bestellt, allein 500.000 sollen in die Prignitz gehen.

In Nordbrandenburg wird der Höhepunkt der Flutwelle am Wochenende erwartet. Am Pegel Wittenberge wird für Sonntag mit einer Rekordmarke von 7,50 Meter gerechnet. Das wären 14 Zentimeter mehr als beim jüngsten Hochwasser Ende Januar 2011. Ausgelegt ist der frisch sanierte Deich aber nur für 7,45 Meter - plus einem Meter zur Sicherheit.
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