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18.08.2010 | 14:51

Regenwetter in Russland bringt die Agrarblase zum Platzen

Agrarmarkt-Telegramm

Ukraine: USDA veranschlagt Weizenernte um 15 % geringer als im Vorjahr

Das USDA veranschlagt die ukrainische Weizenernte um 3 Mio. t niedriger auf 17 Mio. t, was einem Rückgang von 15 % gegenüber dem Vorjahr gleichkommt. Die Futtergetreideernte (ohne Mais) wurde um mehr als 1 Mio. t auf 10,2 Mio. t nach unten revidiert, die Maisernte um 2 Mio. t auf 11,5 Mio. t korrigiert. Während das USDA von einer Getreideernte von rund 27,2 Mio. t ausgeht, rechnet der ukrainische Anbauverband mit einer Getreideernte von 24,5 Mio. t.


Ukraine: Regierung plant Exportbeschränkungen auf 3,5 Mio. t Getreide

Aufgrund der hohen Exportpreise will die ukrainische Regierung den Export von Weizen und Gerste bis zum Jahresende auf 3,5 Mio. t limitieren, um einen weiteren Preisanstieg im Land zu vermeiden. Die Exportbeschränkung soll vom 15. September bis zum Ende des Jahres in Kraft treten. Über die Terminierung der Exportbeschränkung ist noch nicht abschließend entschieden. Sanktionen seitens der World Trade Organization (WTO) werden im Zusammenhang mit der Exportbeschränkung nicht erwartet, so das Agrarministerium.

Die Ukraine exportiert in Jahren mit normaler Witterung rund 19 Mio. t Getreide. Erschwerend kommt hinzu, dass die Herbstaussaat wie auch in anderen Schwarzmeerländern wegen des schlechten Erntewetters und nicht zuletzt auch durch mangelnde Liquidität der Erzeuger behindert wird. Insofern werden die Unwetterfolgen dieser Ernte auch Auswirkungen auf die kommende Saison haben. Wie in Russland dürfte sich der Anteil von Wintergetreide zugunsten von weniger ertragreichem Sommergetreide verschieben.


Pakistan: Weizenernte durch katastrophale Überschwemmungen bis zur Hälfte vernichtet?

Durch extrem heftige Monsunregen stehen weite Teile Pakistans unter Wasser. Rund ein Fünftel des Landes ist völlig überflutet, andere Gebiete versinken in Schlamm und Morast. Die Meteorologen erwarten weiterhin Starkregenfälle, weil die Monsunzeit noch andauert. Die Brisanz der Katastrophe wurde lange Zeit unterschätzt. Angesichts des Ausmaßes der Flutkatastrophe stellt die Weltbank Pakistan einen 900 Millionen Dollarkredit zur Verfügung.

Mit sehr hohen Ernteschäden und Verlusten an Getreidevorräten muss jetzt gerechnet werden. Von der veranschlagten Weizenernte in Pakistan in Höhe von 22,6 Mio. t Weizen wird mit großer Wahrscheinlichkeit mehr als die Hälfte der Flut zum Opfer fallen, so Insider. Insofern ist das Land auf enorme Hilfslieferungen und höhere Getreideimporte als sonst angewiesen.


USA: Weizenprognose um knapp 2 % angehoben

Die Prognose über die US-Weizenernte wurde mit 61,4 Mio. t um 1,8 % leicht angehoben und übertrifft die Vorjahresernte ebenfalls um 1,8 %. Laut USDA werden höhere Weizenerträge in den Anbaugebieten Northern Plains und Pacific Nordwest erwartet. Besonders die Erträge für Sommer- und Durumweizen sollen in den Northern Plains besser ausfallen als erwartet. Geringer sind die Erträge dagegen im östlichen Corn Belt.


USA: Weizenexporte sollen um 36 % gegenüber dem Vorjahr steigen

Laut USDA werden die Weizenbestände 2010/11 in den USA um 13 % stärker absinken als noch im Juli erwartet. Ausschlaggebend hierfür sind deutlich höhere Exporte am Weltmarkt, die durch geringere Exportverfügbarkeit Kanadas, der gesamten Schwarzmeerregion und der EU-27, den ehemaligen GUS-Staaten Ukraine, Kasachstan und Weißrussland sowie durch den Exportstopp für russisches Getreide bedingt sind.

Die schwächeren Ernten in Zentral- und Osteuropa bescheren den amerikanischen Getreideexporteuren hervorragende Absatzchancen im Mittleren Osten und in Nordafrika, heißt es dazu im USDA-Report. Dazu veranschlagt das USDA die Weizenexporte mit 32,7 Mio. t um 36 % höher als im Vorjahr. Kurz: Die USA sind durch ihre gute Weizenernte der Hauptprofiteur der schlechten Ernten in Nord- und Osteuropas. Dies dürfte auch Ausschlag auf die kommenden Anbauentscheidungen in den USA geben - mehr Weizen, anstelle von Mais und Sojabohnen anzubauen.


Kanada: Mit 20 bis 30 % kleineren Exportmengen am Weltmarkt präsent

Während das Canadian Wheat Board (CWB) die kanadische Weizenernte (inklusive Durumweizen) mit 18,5 Mio. t um fast 30 % niedriger veranschlagte als im Vorjahr, ließ das USDA ihre Schätzung mit 20,5 Mio. t (-23 %) gegenüber Juli unverändert. Insgesamt sollen sich die Witterungsbedingungen in Kanada für Raps und Getreide erheblich verbessert haben nach den kaltnassen Bedingungen im Frühjahr und auch noch danach.

Die Weizenexporte werden zwischen 13-15 Mio. t (minus 20 bis 30 %) veranschlagt. Die Gerstenernte soll mit 7,8 Mio. t das Vorjahresergebnis um 8 % unterschreiten, wobei die Gerstenexporte um 30 % auf 1 Mio. t zurückgehen. Kurz: Kanada wird in der laufenden Saison mit 20 bis 30 % kleineren Exportmengen am Weltmarkt präsent sein.

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